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Political Rants

Wir sind Amateure

Beobachtung 1: Die Akw-Debatte ist nicht vorbei. Die halbe FDP träumt vom Wiedereinstieg (von der CDU mal ganz zu schweigen). Die Verlängerung jetzt wird dort als Dammbruch gesehen.

Beobachtung 2: Die Verlängerung nicht zu wollen hilft der #Energiewende kein Iota. Unsere Energieinfrastruktur ist ein riesiges, komplexes System, das sehr, sehr lange Antwortzeiten auf Änderungen hat. Deswegen braucht es langfristige (20+ Jahre) Konsense, die nicht alle naslang wieder geändert werden (egal was die konkrete Richtung nun ist, das will ich hier gar nicht bewerten).

Beobachtung 3: Mich erinnert die Akw-Debatte massiv an die französische Präsidentschaftsdebatte 2007 zwischen Royale und Sarkozy, bei der in einigen sehr, sehr peinlichen Minuten im Fernsehen klar wurde, dass niemand im Studio (weder die Kandidat:innen noch die Moderator:innen) wussten, wovon sie da eigentlich sprachen. Wir führen derzeit öffentlich eine ähnlich uninformierte Debatte. Da wird Zeugs durcheinander geworfen, es werden irgendwelche Gutachten für irgendwelche Meiler gemacht und rumgeworfen (egal, was eigentlich genau drinsteht), es wird x Mrd. Tonnen Benzin mit x TWh Uranstrom verglichen.
Für ne angebliche technologische Gesellschaft sind wir ziemliche Amateure. Die Zunft der Energietechniker tut sich da gerade auch nicht besonders hervor: Sie scheint gespalten und die Altvorderen Großanlagen-Fans scheinen mit der jüngeren Agile-Netze-Fraktion nicht viel zu sprechen. Mag aber nur mein Eindruck sein.

Insofern kann man eigentlich nur sagen: Wer immer bei der Energiepolitik irgendwelche kurzfristigen Absichten verfolgt, handelt vollkommen verantwortungslos. Das gilt für Merkels (CDU btw) Ausstieg aus dem Ausstieg (A²), für Merkels Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg (A³), und für die aktuelle Debatte, wo ironischerweise Grüne und FDP auf der falschen Seite stehen.
Man könnte der FDP noch zugute halten, dass sie ja in Wirklichkeit wieder langfristig zurück zum Atom wollen. Dass sie dafür aber keinen gesellschaftlichen Konsens haben, zaubern sie einfach aus ihrem Bewusstsein.
Bei der Pandemie haben wir’s irgendwie geschafft, wengistens ein wenig Ruhe und Informiertheit in die Debatte zu bringen (wenn man an der richtigen Stelle geschaut hat).

Wie kommen wir da raus?

Schritt 1: Etabliere einen breiten Konsens, dass wir aus allen fossilen Energieträgern so schnell wie möglich rausmüssen.

Schritt 2: Etabliere einen Konsens über die Kosten des einzuschlagenden Weges.**

Schritt 3: Arbeite den Weg aus und lege ihn mit Prüf-Meilensteinen auf 20 Jahre fest.

Oh, und btw: Das hab ich mir nicht ausgedacht. Das stand schon fucking 1987 im Brundland-Bericht.

Da kann in Schritt 2 oder 3 drinstehen, dass die Akw noch 5 Jahre weiterlaufen. Aber es muss auch a) klar sein, wo der Brennstoff herkommt (Russland ist ein Big Player in dem Bereich, shaise was?) und b) die aktuell noch stehenden Akw sind irgendwann einfach durch und müssen ausgeschaltet werden.
Es muss in den Meilensteinen auch festgelegt werden, wie deren Abschaltung dann kompensiert werden wird. Es darf dann nicht in 5 oder 10 Jahren einen Altmeier geben, der andere, bereits festgelegte Meilensteine einfach umwirft oder wie Wissing einfach ignoriert.

Die Grünen agieren bei Atomkraft nicht kühl. Ihre Ablehnung enthält eine rationale Komponente, aber eben auch ne Menge irrationalen Quatsch wie bei der Zustimmung zur Homöopathie.

  • Ja, man kann Akw hinreichend sicher betreiben.
  • Nein, wenn es knallt wäre das nicht Fallout 2. Sorry, Grüne.
  • Aber ja klar, wir haben uns keine Sekunde ernsthaft Gedanken gemacht, wie ein Fukushima in Europa oder Deutschland aussehen würde. Es wären Hundertausende umgesiedelte Haushalte und ein Kostenberg von aktuell geschätzt über 150 Mrd. €.
  • Ja, Atomkraft ist keine unendliche Energiequelle. Aber es geht nicht um die Menge des verfügbaren Brennstoffes. Auch Kohle würde ja noch ziemlich lang reichen. Uran ist aber eine Energiequelle, die man durch Logistiknetze bezieht. Mit Playern, die Interessen haben. Bei deren Quellen man sich genauso diversifizieren muss wie wir das beim Gas gesehen haben, sonst hat einer einen am Sack.
  • Und nein, Erneuerbare sind nicht kostenlos; sie müssen noch gebaut werden und müssen auch gewartet werden. Aber a) fällt die Brennstofffrage weg und b) schöpfen wir in Europa unser Potential noch nicht mal ansatzweise aus.

Soweit zum Grünen-Bashing. Aber das sind halt nicht die einzigen Irrlichter: Hey, FDP und CDU, ich hoffe, ihr habt jetzt schon kapiert, dass Kernkraft nicht russlandfrei ist.

Und ja: Es fehlt an Speichern. Aber statt hier echte Forschungs- und Industriepolitik zu betreiben und Entwicklung und Fertigung in Europa aufzubauen, hat man* das Heft einfach komplett aus der Hand gegeben (hier dürfen sich CDU- und CSU-Politiker nicht nur mitgemeint fühlen). Nicht nur in Sachen Fertigung. Auch in Sachen Rohstoffe und mittlerweile auch in Sachen Technologie.

Ironischerweise ist dabei immer mit dem Standort* Deutschland argumentiert worden (*: Wirtschafts-, Technologie-). Jo, also den haben wir in Energiefragen ziemlich schlecht aufgestellt. Danke für nix.

Wir sind an nem Punkt, wo es gut wäre, statt sich schrille, heisere BS-Tweets an den Kopf zu werfen, all die o.g. Schritte durchzugehen und eine langfristige Strategie zu entwerfen.

Nicht Plan.

Strategie.

Unter Einbindung der gesamten EU.

Und ein guter Ort dafür wäre übrigens nicht Twitter-Deutschland. Aber so z.B. der fucking Bundestag!

Aber offen gestanden halte ich das Problem für so groß, dass wir subsidiär mit den EU-Mitgliedsstaaten auf der falschen Ebene sind. Es ist ein Mehrebenenproblem, aber die Strategie für sowas entwickelt man dann nicht 27-mal in den MS-Parlamenten. Sondern z.B. im EP, der KOM und, ja auch, im EUCO.

Und huch (Lichtblick): es gibt ja durchaus ein Framework auf EU-Ebene. Vielleicht hört man also mal auf, es andauernd zu blockieren, formuliert (die durch berechtigte) Kritik, nimmt sich die Zeit, zu erklären, was man vorhat, und macht es dann.

**) Ich habe bewusst das Thema Kosten soweit ausgespart, wie es nur geht, denn Schritt 1, der Ausstieg aus dem Fossilen, ist oberste Prämisse. Die Kostendiskussion ist in meinen Augen eine, die man nicht ernsthaft führen kann. Sie ist äußerst komplex und in einer öffentlichen Debatte nicht wirklich zu fassen. Und damit lässt sie Tür und Tor offen, in Geiselhaft genommen zu werden: Für eine lämende Klein-Klein-Debatte mit Scheinargumenten und viel Rauch.

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Engineering Political Traffic

BabyRanger v0.1

Breadboard with connected breakouts: ESP32 NodeMCU, microSC card slot, NEO-M8M GPS module with antenna, Sparkfun battery babysitter with battery and two 3.3V capable HC-SR04 ultrasonic range sensors

The annoyance by pavement and walkways blocked by parked cars has been rising again when I went back to parental leave with our second child. On the mere 900m from home to childcare, I was regularly blocked by parked cars despite the buggy only being 55cm wide.

The idea to measure and track the remaining width after motorists left their junk on/in my way grew already back in 2019. But there were always parts or time missing. Now finally, I am plugging together a little contraption that should be able to do what I want it to do: show and quantify how little space is left for pedestrians and how much of an obstacle this is to people who rely on small carts to help them move: parents, but also elderly with a walker or people in wheelchairs.

First things first: This is basically a remake of the famous OpenBikeSensor, which should – with a different firmware – totally work for this purpose, too. This is not about remaking the OBS. It’s rather a little write-up of what the process is about. And, of course, the proposal to use OBS or similar hardware to use for pavement width tracking (PWT, I guess I need a fancy three-letter shorthand 🤣).

The Sociopolitical Problem

For decades the city council of Darmstadt has simply tolerated parking on pavements. So much so that it is a very common sight in the city. This holds for many other German cities, too. But it causes trouble for pedestrians: You cannot walk next to each other, you can pass oncoming people only awkwardly (even more so during the pandemic), and finally if you’re trying to walk your baby to sleep or simply get somewhere with her or him, it’s close to scratching the sacred shiny finish of a car (Heil’ges Blechle) at best.

This is considered totally normal in Darmstadt: The pavement measures about 1.6-1.8 m but at least 50 cm of this width is occupied by wheeled sheet metal 23 hours a day. Such nicely cut green to the left is not the standard, by the way.
You shall not pass: mailboxes, electrical and utilities boxes, parking ticketing machines (ironically), e-scooters or mere idiots inapt of proper parking block the way.

While the latter is an obvious problem (you’re blocked and have to cross the street or walk there), reporting such cases is a nuisance: call the #Unordnungsamt and if you’re lucky and someone picks up, they may come days later and instead of removing the car just fine the holder (the blocking car on the left was left in place for three days, the one in the middle for at least eight days). You can also report the car to the authorities. If you do that more often and happen to live in Bavaria, you risk a fine based on (imho grossly abused) data protection legislation (often being 8 times in the particular case). And then there are reports of city councils not going after the offenders even if presented with full evidence (at least this cannot be said for Darmstadt).

But the first, the constant abuse of pavement for parking, is indeed a problem. We have two push vehicles for our kids: one is a buggy (55 cm wide), one is a two seated bike trailer that works as buggy too (85 cm wide). Those are not excessive widths. The latter is about 15 cm wider than a wheelchair – though bear in mind that you need your hands to move the wheels, so 90 cm is consider the minimum passage width.

The hypothesis I want to prove with the BabyRanger (or any modified OBS) is: A large part of the public space is being obstructed by parked cars because pavement parking is tolerated.

The Technical Problem

Measuring distances ain’t easy. Estimating the distance between two obstacles left and right in a straight line, ideally perpendicular to either (at least one of) the obstacles’ surfaces, the walking direction and/or the footpath path direction is a different story still.

Other problems I can think of: Deciding which side of the street you are on. Whether you are blocked and have to change sides or simply wanted to cross the street. How to detect if the sensors are misplaced. How to install the system on the various kinds of carts there are. And so on…

Mapping those data in a geographically meaningful way without disclosing the whereabouts and routes of the user of the system, and how to visualise the whole thing, is a yet another story.

What I’m Currently Doing

At the moment all I am struggling with is the GPS module. I chose NeoGPS as framework and it’s powerful, but pretty easy to get lost in. At the moment, UART is doing its thing, the logic analyser can read meaningful data at the chosen settings too, and NMEA sentences are transmitted.

However, they only fill the buffer but don’t produce any fixes let alone position data.

So: I’m in between tinkering a little more or switching to a different framework.

[Update 2022-10-15]

Well, the 3.3V SD card breakouts arrived yesterday, so let’s go for a walk. Roughly 20 minutes (i.e. ~1200 seconds) and guess what this beauty scribbled to flash drive:

Measured distance between left and right walls during a 20 minutes walk with the BabyRanger v0.1. And yes, I hate myself too for plotting this in LibreOffice Calc.

So, even though I would say it’s been a very tidy situation on the pavements (judging from experience in the street I walked down), here we go: Below 100 cm almost half the time and towards the end down to 50 cm. To be taken with a huge pinch of salt though until stuff like alignment, stability, unexpected obstacles etc. are properly taken care of.

[End of Update 2022-10-15]

Invitation

While I will be able to devote only limited time on this, I invite anyone with an OBS to see what solution they could think of. And to contact me if you’re interested to work on this issue ☟